United Airlines bestellt 15 Überschalljets bei US-Start-up

Mit dem Ende der Concorde sind Überschalljets aus der zivilen Luftfahrt verschwunden, doch nun stellt mit United Airlines eine große US-Fluggesellschaft die Weichen für ein Comeback. Das Unternehmen teilte gestern mit, 15 Überschallverkehrsflugzeuge vom Typ „Overture“ beim US-Start-up Boom Supersonic bestellt zu haben. Die Vereinbarung enthält zudem eine Kaufoption für 35 weitere Maschinen. Allerdings sind die Jets noch in der Entwicklung.

Erste Flüge sind erst ab 2026 geplant, der Transport von Passagieren nicht vor 2029. Finanzielle Details nannten die Unternehmen nicht. Boom Supersonic hat nach eigenen Angaben insgesamt schon 70 Bestellungen im Auftragsbuch für die „Overture“.

Frage der Wirtschaftlichkeit

Das Flugzeug weckt Erinnerungen an die Concorde. Der Betrieb des französisch-britischen Überschallpassagierjets war 2003 eingestellt worden. Vorausgegangen war eine der schlimmsten Absturzkatastrophen der Luftfahrtgeschichte, bei der am 25. Juli 2000 alle 109 Insassen ums Leben kamen.

Die Luftfahrtkrise nach dem 11. September 2001 machte dem wegen seines immensen Kerosinverbrauchs und hoher Wartungskosten wirtschaftlich ohnehin nicht besonders erfolgreichen Modell endgültig den Garaus.

Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren neue Ideen und Projekte für Überschalljets für die zivile Luftfahrt entwickelt, aber marktreif umgesetzt bisher keines. Neben dem Start-up Boom Supersonic aus Denver, dessen „Overture“-Jets mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff fliegen und viel effizienter als die Concorde sein sollen, entwickelt unter anderem auch der US-Rivale Aerion mit Unterstützung von Airbus einen Geschäftsflieger, der anderthalbfache Schallgeschwindigkeit erreichen soll.