G-7 wollen künftige Pandemien gemeinsam abwehren

Die sieben führenden Industrienationen (G-7) wollen angesichts der CoV-Pandemie bei der Abwehr kommender Krisen enger zusammenarbeiten. „Wir müssen sicherstellen, dass wir im Inland besser auf zukünftige Bedrohungen der Gesundheitssicherheit vorbereitet sind“, betonten die G-7-Gesundheitsminister heute nach zweitägigen Beratungen in Oxford. Es gelte zudem, Bemühungen anderer Länder zu unterstützen und daraus zu lernen.

Die G-7-Staaten bekannten sich auch dazu, eine gegenseitige Anerkennung digitaler Impfnachweise anzustreben. In der Abschlusserklärung wird das von der EU geplante digitale CoV-Zertifikat hervorgehoben – sollte es einmal in allen G-7-Staaten anerkannt werden, könnte es also auch in Japan, Kanada, Großbritannien und den USA einsetzbar sei.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn sagte: „Die Pandemie bewältigen wir nur gemeinsam, nicht im nationalen Alleingang.“ Es sollten Strukturen aufgebaut werden, mit denen eine schnellere und effektivere Reaktion möglich sei. „Durch gemeinsame Anstrengungen von Staaten, Wissenschaft und Industrie soll es im Falle einer nächsten Pandemie gelingen, dass bereits nach 100 Tagen (…) bezahlbare Tests breit verfügbar sind.“

Hancock: Besser für künftige Bedrohungen gewappnet sein

Der britische Ressortchef Matt Hancock betonte als Gastgeber, es gelte nicht nur, durch die CoV-Krise zu kommen, sondern besser für künftige Bedrohungen gewappnet zu sein.

Die Minister hoben in ihrer Abschlusserklärung auch die wichtige Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor. Es müsse sichergestellt werden, dass die WHO für die neuen Herausforderungen gerüstet sei, aber auch „nachhaltig und vorhersehbar“ finanziert werde. Spahn sagte, die WHO „braucht mehr Geld, mehr Einfluss, bessere Strukturen“. Es gebe Ideen für ein internationales Abkommen, das spätestens Mitte kommenden Jahres verabschiedet sein solle.

Das Treffen diente auch der Vorbereitung des G-7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Cornwall vom 11. bis 13. Juni. Die britische Ratspräsidentschaft hatte Oxford mit Bedacht als Ort gewählt: Forscherinnen und Forscher aus der Universitätsstadt haben gemeinsam mit dem Pharmakonzern AstraZeneca einen CoV-Impfstoff entwickelt.