Bericht: Organisierte Kriminalität infiltrierte Airline Qantas

Medienberichte über Geheimdienstinformationen beschäftigen seit dem Wochenende die australische Fluglinie Qantas. Laut den Angaben sollen die Behörden davon ausgehen, dass Gruppen organisierter Kriminalität die Airline unterwanderten, um etwa Drogen über die Grenze zu schmuggeln zu. Das berichtete unter anderem der „Sydney Morning Herald“.

Die Berichte bezogen sich auf eine Geheimoperation namens „Project Brunello“, durch die eine „erhebliche“ Anzahl von Personen in der Qantas-Belegschaft ausgemacht worden sei, die in kriminelle Aktivitäten verwickelt seien. Es soll sich um bis zu 150 Involvierte handeln, zum Teil aus Biker-Gangs.

Ihre Vergehen seien „ernst zu nehmen und stellen eine sehr große Bedrohung für Australiens Grenzen dar“. So habe etwa ein Mitarbeiter der Fluglinie, der einer Motorradbande zuzurechnen sei, für Qantas im Flughafen von Sydney gearbeitet und möglicherweise weitere Kriminelle für den Drogenschmuggel rekrutiert.

Qantas: Wurden nicht infomiert

In einer Erklärung hieß es seitens des Unternehmens, die Berichte seien „beunruhigend“. Doch von staatlicher Seite habe niemand Kontakt mit Quantas aufgenommen. „Um es klar zu sagen, keine der australischen Strafverfolgungsbehörden hat uns von der Existenz eines Berichts erzählt, der darauf hindeutet, dass es möglicherweise 150 Qantas-Mitarbeiter gibt, die Verbindungen zur organisierten Kriminalität haben. Sie haben uns gegenüber auch keine Bedenken hinsichtlich unserer Überprüfungs- oder Hintergrundprüfverfahren geäußert“, zitierte die BBC Luke Bramah, Sicherheitschef der Unternehmensgruppe.

Man habe nun an mehrere Behörde geschrieben, darunter an die Bundespolizei und die Geheimdienstkommission, mit der Bitte um mehr Informationen. Ermittlungen werde man aktiv unterstützen.

Führende Oppositionelle verlangten nach einer „dringenden Prüfung“ der Sachlage. „Die unerzählte Geschichte hinter Covid-19 ist, dass kriminelle Syndikate sich nicht nur angepasst haben, sondern richtiggehend gediehen sind, und das alles, während die Regierung von Premier Scott Morrisson am Steuer der Flughafensicherheit eingeschlafen ist“, sagten Kristina Keneally und Catherine King von der Labor-Partei.