Nawalny zurück in Strafkolonie verlegt

Der inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist von einem Gefängniskrankenhaus zurück ins Straflager verlegt worden. Er sei wieder in die Strafkolonie Nummer zwei nach Pokrow östlich von Moskau gebracht worden, schrieb Nawalnys Team heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Das bestätigten auch die Gefängnisbehörden.

Nawalny war im Jänner festgenommen und später wegen angeblicher Verstöße gegen Bewährungsauflagen zu mehr als zweieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt worden.

Im April wurde er in das Gefängniskrankenhaus einer anderen Strafkolonie verlegt. Zuvor hatte Nawalny mit einem Hungerstreik gegen die mangelnde medizinische Versorgung in der Strafkolonie protestiert, die zu den berüchtigtsten des Landes gehört.

Behörden gehen gegen Anhänger vor

Seit seiner Festnahme gehen die Behörden vehement gegen Nawalnys Anhänger und Anhängerinnen vor, um deren Teilnahme an der Parlamentswahl im September zu verhindern. So wurde ein Gesetz in Kraft gesetzt, das es den russischen Behörden ermöglicht, bestimmte Kandidaten wegen der Zusammenarbeit mit „extremistischen und terroristischen“ Organisationen von allen Wahlen auszuschließen.

Die Staatsanwaltschaft beantragte zuletzt gerichtlich, Unterstützerorganisationen Nawalnys als „extremistisch“ einzustufen. Es gilt als nahezu sicher, dass ein Gericht in Moskau dem Antrag stattgeben wird – vermutlich noch in dieser Woche.