Studie sagt große Schließungswelle bei Bankfilialen voraus

Auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden der europäischen Banken kommt laut einer neuen Studie die bisher größte Welle von Filialschließungen zu. Bis 2023 könnten die Geschäftsstellen von knapp 60.000 auf nur noch 36.000 sinken, prophezeien die Finanzfachleute der Unternehmensberatung PwC Strategy& in einer heute erschienenen Analyse des Bankensektors.

So ist der Durchschnittsgewinn pro Kundin bzw. pro Kunden im Coronavirus-Jahr 2020 um acht Prozent auf 193 Euro gesunken. Auch die Umsätze gingen zurück. Ursachen seien die gesunkene Zahl internationaler Transaktionen und Kreditkartenzahlungen sowie weniger Nachfrage bei Verbraucherkrediten.

Die Lage ist keineswegs überall gleich, doch gerade der deutsche Bankensektor stehe ziemlich schlecht da: In der Schweiz brachte eine Kundin bzw. ein Kunde im Schnitt 444 Euro Gewinn, in Österreich leicht überdurchschnittliche 208 Euro, in Deutschland dagegen unterdurchschnittliche 172 Euro.

Trendumkehr bei Geschäftsmodell

Das traditionelle Geschäftsmodell, dem zufolge die Banken in ihren Filialen auf die Kundschaft warten, wird sich laut Studie in Zukunft quasi umkehren: „Anstatt durch die besten Standorte möglichst viele Kunden in die Filialen zu locken, werden zukünftig durch gezieltes Onlinemarketing Kundenkontakte gewonnen“, sagte Studienautor Andreas Pratz laut Mitteilung.