MH-17-Prozess: Gericht zeigt Raketenteile

Im Strafverfahren um den Abschuss des Passagierflugs MH17 über der Ostukraine hat das Gericht Beweise zur wahrscheinlichen Tatwaffe vorgelegt. Einige sichergestellte Trümmer stammten von einer Luftabwehrrakete des russischen Typs Buk, wie das Gericht heute in Amsterdam mitteilte.

Die Anklage geht davon aus, dass die Boeing der Malaysia Airlines im Juli 2014 mit einer solchen Rakete über umkämpftem Gebiet abgeschossen wurde. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet.

Angeklagte nicht bei Prozess

Die vier Angeklagten – drei Russen und ein Ukrainer – sollen nach Darstellung der Anklage hohe Funktionen bei den prorussischen Rebellen gehabt haben und für den Abschuss der Maschine verantwortlich sein. Das Hauptverfahren hatte gestern begonnen. Keiner der Angeklagten ist bei dem Prozess.

Mit einem Urteil wird nicht vor Ende des Jahres gerechnet. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, findet dort auch der Prozess statt.

Anklage: Rakete vor Cockpit explodiert

Insgesamt neun Teile einer Buk-Rakete wurden an der Absturzstelle sichergestellt, wie aus dem Prozessdossier hervorgeht. Zusätzlich waren in den Körpern der Piloten, in Gepäckstücken und im Flugzeugwrack kleinste Metallteile gefunden worden. Dem Gericht liegen zudem mehrere Gutachten vor, die diese einer Buk-Rakete zuordnen.

Die Maschine war am 17. Juli 2014 um 16.20 Uhr abgestürzt. Kurz zuvor soll der Anklage zufolge die Rakete vor dem Cockpit explodiert sein. Tausende Metallteilchen hätten sich dann wie Projektile in die Maschine gebohrt. Das Gericht zeigte Fotos von dem Wrack, das aus Trümmerstücken rekonstruiert wurde.

Darauf sind Tausende Einschlaglöcher zu sehen, der größte Schaden befindet sich an der linken Seite des Cockpits.