Studentenproteste in China gewaltsam von Polizei beendet

Die chinesische Polizei hat gestern eine Protestaktion von Tausenden Studierenden gewaltsam beendet, die aus Wut über den geplanten Zusammenschluss ihrer Hochschule mit einer schlechter bewerteten Berufsschule den Direktor tagelang festgehalten hatten.

Aus Sorge, ihre Qualifikation für den hart umkämpften Arbeitsmarkt könnte darunter leiden, hatten die Studenten und Studentinnen seit Sonntag den Leiter des Zhongbei Colleges in Nanjing auf dem Campus festgehalten.

Die Bildungsbehörden der Provinz Jiangsu hätten die Fusionspläne für das College und weitere Hochschulen ausgesetzt, doch die Studenten hätten weiter protestiert, erklärte die Polizei. Daraufhin seien die Beamten eingeschritten.

Schlagstöcke und Pfefferspray

Großangelegte Proteste sind in China äußerst selten, da sie von den Behörden mit allen Mitteln unterdrückt werden. Informationen in den Onlinenetzwerken werden in der Regel zensiert. Auch heute wurde jede Erwähnung des gewaltsamen Polizeieinsatzes im Kurzbotschaftendienst Weibo blockiert.

Dennoch waren im Internet Fotos von Polizisten zu sehen, die mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen demonstrierende Studenten vorgingen. Ein Video auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zeigte Dutzende Beamte, die Studenten gewaltsam in eine überfüllte Aula drängten. Auf einem anderen Video waren Tausende von Polizisten umzingelte Studenten auf einem Sportplatz zu sehen. Nach Angaben eines Betroffenen standen 400 Polizisten rund 3.000 Studenten gegenüber.