Vor Gipfel: Mehr Zusagen zu Klimaschutz von G-7 gefordert

Entwicklungsorganisationen haben größere Anstrengungen der reichen Industrienationen (G-7) beim Klimaschutz gefordert. Die Kohlendioxidemissionen müssten schneller und stärker gesenkt werden als bisher zugesagt.

Auch müssten die Finanzzusagen für den Klimaschutz und nötige Anpassungen in ärmeren Ländern ausgeweitet werden. „Was jetzt auf dem Tisch liegt, reicht nicht“, sagte Jörn Kalinski von Oxfam International heute vor dem G-7-Gipfel im britischen Carbis Bay.

Die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Großbritanniens, Kanadas, Frankreichs, Italiens und Japans sowie EU-Vertreter kommen von Freitag bis Sonntag zu ihrem Gipfel in dem Badeort in Cornwall zusammen. Neben der Pandemie ist auch der Kampf gegen die Erderwärmung vor der UNO-Klimakonferenz (Cop 26) im November im schottischen Glasgow eines der zentralen Themen.

G-7-Staaten beschlossen Erhöhung von Klimahilfen

Die G-7-Staaten hätten ihre früheren Zusagen nicht eingehalten, den Entwicklungsländern rund 100 Milliarden US-Dollar (82 Mrd. Euro) im Jahr an Unterstützung im Klimawandel bereitzustellen, bemängelte Kalinski.

Oxfam schätzt, dass sich diese Klimahilfen bisher nur auf 39 Milliarden US-Dollar summieren. Damit sollen ärmere Staaten jeweils zur Hälfte ihren Klimaschutz ausbauen und sich widerstandsfähiger gegen Auswirkungen wie Wetterextreme machen.

Im Mai sei der bisher höchste Wert an Kohlendioxidkonzentrationen gemessen worden, hob Dirk Bathe vom Hilfswerk World Vision hervor. Die Belastungen stiegen eher weiter. Mit der Erwärmung steige die Anfälligkeit für Erkrankungen. „Es ist Aufgabe der G-7 zu sagen: Wir haben eine Bedrohung vor der Tür. Wenn wir nicht sehen, wie wir damit umgehen, wird sie durch die Tür reinkommen.“

Vor dem Gipfel haben die G-7-Finanzminister zumindest prinzipiell eine Erhöhung der Klimahilfen für ärmere Länder beschlossen. 2019 stellte Deutschland 6,8 Milliarden Euro dafür bereit. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse auf dem G-7-Gipfel „eine Verdoppelung der deutschen Klimahilfen bis 2025 zusagen“, forderte Oxfam-Experte Kalinski. „Finanzminister Olaf Scholz (SPD) darf dies nicht länger blockieren – und sie sich nicht länger hinter ihm verstecken.“