Nach Intervention Russlands: Ukraine muss EM-Trikot ändern

Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat nach einer offiziellen Beschwerde Russlands beim Trikot der Ukraine für die heute anlaufende Fußball-EM eine Änderung eingefordert. Konkret wurde der am Kragen der Trikots angebrachte Slogan „Ehre unseren Helden“ von der UEFA als politisch eingestuft.

Fußball-Dress der Ukraine mit Umriss der Landkarte
APA/AFP

„Wir machen auf die Verwendung von politischen Motiven auf dem Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft aufmerksam, was gegen die Grundprinzipien des UEFA-Ausrüstungsreglements verstößt“, wie der Verband dazu gestern per Aussendung mitteilte.

Abgesehen davon wurde das Aussehen der gelb-blauen Trikots samt der auch die – von Russland annektierte – Krim umfassenden Silhouette des Landes von der UEFA aber genehmigt: „In Anbetracht der Tatsache, dass die Resolution 68/262 der Generalversammlung der Vereinten Nationen, die von den Mitgliedsstaaten weitgehend angenommen wurde, die territorialen Grenzen als grob durch das Design dargestellt anerkennt, verlangt die UEFA keine Änderungen dieses Designelements.“

Die neuen Trikots mit dem Schlachtruf „Ruhm der Ukraine!“ waren am Sonntag bei Facebook vorgestellt worden. Auch dieser Ausspruch darf nach UEFA-Angaben weiter auf dem Trikot stehen. Der Slogan könne „als allgemeiner und unpolitischer Ausdruck von allgemeiner nationaler Bedeutung angesehen werden“, begründete der Dachverband.

Causa für Ukraine noch nicht erledigt

Russland, das am Montag bei der UEFA Protest gegen das Trikot eingelegt hatte, zeigte sich mit dem Ergebnis der Validierung zufrieden. Die Ukraine vorerst nicht. Verbandspräsident Andrij Pawelko sagte, er sei für „Notfallgespräche“ mit der UEFA nach Rom geflogen und verwies darauf, dass die UEFA dem Trikot zuvor die Freigabe erteilt habe. „Dieser Slogan ist seit Langem ein traditioneller Gruß für unsere Fans in allen Stadien und bei allen Spielen der ukrainischen Nationalmannschaft“, schrieb Pawelko auf Facebook. Die Ukrainer treffen am 21. Juni im dritten Gruppenspiel auf Österreich.