US-Autorin Erdrich gewinnt Pulitzer-Preis

Die Schriftstellerin Louise Erdrich (67), US-Amerikanerin mit deutschen und indigenen Wurzeln, ist für ihren jüngsten Roman „The Night Watchman“ mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. Erdrich setzte sich gegen die beiden anderen Finalisten Daniel Mason und Percival Everett in der Kategorie „Literatur“ durch, wie die Organisatorinnen und Organisatoren gestern in New York mitteilten.

Das Buch basiert auf dem Leben von Erdrichs Großvater, der als Nachtwächter arbeitete. Es sei ein „majestätisches, polyphones“ Buch, urteilte die Jury.

Die bereits vielfach ausgezeichnete Erdrich, die im US-Bundesstaat Minnesota lebt, hat zahlreiche Romane, Gedichte und Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige auch auf Deutsch übersetzt wurden, darunter „Liebeszauber“, „Spuren“ oder auch „Schattenfangen“. Erdrichs Vater war Deutsch-Amerikaner, ihre Mutter gehörte den Indigenen der Ojibwe an.

Berichterstattung über Rassismus und Pandemie ausgezeichnet

Zudem wurden bei den diesjährigen Pulitzer-Preisen besonders Berichte über die Coronavirus-Pandemie und Polizeigewalt in den USA gewürdigt. In der Sparte „Breaking News“ ging die wichtigste Auszeichnung im US-Journalismus an die Zeitung „Star Tribune“ für ihre Arbeit nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten. Die Nachrichtenagentur Reuters erhielt den Preis für ihre Analyse, wie das US-Recht gewalttätige Beamte vor Verurteilung schützt.

Sie teilte sich den Preis in der entsprechenden Kategorie mit Stücken von „Atlantic“ zur Pandemie. Bei diesem Thema erhielt die „New York Times“ den besonders begehrten Preis für den Dienst an der Öffentlichkeit.