Israelische Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen

Israel ist in der Nacht auf heute wieder Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, reagierte die israelische Armee damit auf Attacken mit Brandballons aus dem Palästinensergebiet.

Bei Protesten gegen den Flaggenmarsch in Jerusalem hatten Demonstrierende gestern an Ballons befestigte Brandsätze in den Süden Israels fliegen lassen, die nach Angaben der israelischen Feuerwehr mindestens 20 Brände verursachten.

Es waren die ersten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen seit dem Ende des elftägigen Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Mai. Der Konflikt war am 10. Mai eskaliert, als die Hamas als Reaktion auf Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der Polizei in Ostjerusalem Raketen auf Israel abgefeuert hatte.

Tausende bei Flaggenmarsch

Gestern hatte es im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland Proteste gegen den Flaggenmarsch gegeben, bei dem Tausende Israelis durch Jerusalem gezogen waren. Schon vor Beginn des Marsches war es in Ostjerusalem zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Sicherheitskräften gekommen, als diese im annektierten Ostteil der Stadt Straßen räumten.

Flaggenmarsch in Jerusalem
APA/AFP/Ahmad Gharabli

Während des Marsches waren Tausende Polizisten im Einsatz, um Ausschreitungen zu unterbinden. 33 Palästinenser wurden nach Angaben von Rettungskräften verletzt. Die Polizei meldete 17 Festnahmen. Mit dem Flaggenmarsch gedenken nationalistische Israelis der israelischen Besetzung von Ostjerusalem im Sechstagekrieg 1967.