Zwei Kandidaten für Präsidentenwahl im Iran geben auf

Wenige Tage vor der Präsidentenwahl im Iran haben zwei der sieben zugelassenen Kandidaten ihre Bewerbung zurückgezogen. Der frühere Gouverneur der Provinz Isfahan, der Gemäßigte Mohsen Mehralisadeh, habe seinen Rückzug in einem Brief an das Innenministerium erklärt, berichtete das staatliche Fernsehen heute. Auch der Hardliner Aliresa Sakani tritt dem Bericht zufolge nicht mehr an.

Damit bewerben sich bei der Präsidentenwahl am Freitag nach derzeitigem Stand noch fünf Politiker, bis auf einen gehören sie alle dem Lager der Hardliner an. Amtsinhaber Hassan Rouhani, ein gemäßigter Pragmatiker, darf nach zwei Amtszeiten in Folge nicht mehr kandidieren.

Die größten Chancen werden dem schiitischen Geistlichen und Justizchef Ebrahim Raisi eingeräumt, der sich bei Sakani für dessen Verzicht bedankte. Dieser habe verantwortungsbewusst entschieden, sagte Raisi staatlichen Medien zufolge.

Die Macht des Präsidenten im Iran ist begrenzt, über ihm steht der auf Lebenszeit ernannte geistliche Führer. Der Wächterrat hatte ursprünglich sieben Kandidaten von mehr als 300 Bewerbern zugelassen – fünf Ultrakonservative und zwei Reformorientierte.