Wiener Staatsballett 2021/22 mit sechs Premieren

Auch für das Wiener Staatsballett war die auslaufende Spielzeit unter dem Schatten des Coronavirus alles andere als einfach. Immerhin kam man in Summe zumindest auf 28 Vorstellungen in Volks- und Staatsoper. 90 sollen es nun 2021/22 werden. Entsprechend freut sich Direktor Martin Schläpfer, in seiner zweiten Saison richtig durchstarten zu können, wie er gestern bei der Präsentation der neuen Pläne sagte: „Ich hatte bisher noch keine Chance, normal zu arbeiten.“

Am 30. September soll nun endlich „Ein deutsches Requiem“ mit Johannes Brahms’ Musik in der Volksoper zu sehen sein, wobei die Tänzerinnen und Tänzer die Ballettschuhe in der Garderobe lassen können. „Barfuß hat metaphorisch gesprochen eine größere Spiritualität, eine größere Verbindung zum Boden“, so Schläpfer.

Am 14. November folgt dann „Der siebte Himmel“ mit einer Schläpfer-Choreografie aus Mainz, „Marsch, Walzer, Polka“ sowie der „Symphony in C“ von George Balanchine. Als drittes Stück ist eine Uraufführung von Marco Goercke geplant.

Auch am 14. Jänner steht Balanchine am Programm, wenn bei einem Abend unter dem Titel „Liebeslieder“ seine Choreografie „Liebeslieder Walzer“ zu sehen ist. Unter dem Titel „Begegnungen“ ist dann am 2. Februar wiederum in der Volksoper ein Programm angesetzt, das Arbeiten von Alexei Ratmansky („24 Preludes“ sowie eine Uraufführung) und mit „In Sonne verwandelt“ erneut eine neue Arbeit von Schläpfer selbst umfasst.

„Die Jahreszeiten“ und „Nurejew-Gala“

Am 30. April beschließen den szenischen Tanzpremierenreigen in der Staatsoper „Die Jahreszeiten“, wobei nicht Vivaldi, sondern Joseph Haydn den musikalischen Part beisteuert, interpretiert von Giardino-Armonico-Mastermind Giovanni Antonini. Hier wird Schläpfer selbst die Uraufführung gestalten. Den wirklichen Abschluss am 25. Juni markiert dann die von Manuel Legris eingeführte „Nurejew-Gala“, die Schläpfer fortführen möchte.

Den Abschluss in der Volksoper bilden am 4. Juni „Kontrapunkte“ mit der „Großen Fuge“ mit Musik von Ludwig van Beethoven, für die Tanzlegende Anne Teresa De Keersmaeker verantwortlich zeichnet, „Duets“ von Merce Cunningham nach John Cage und „Four Schumann Pieces“ in der Deutung des Jahresjubilars Hans van Manen. Dieser wird am 11. Juli 2022 seinen 90. Geburtstag feiern.