Am 19. Juni 1865 verlas ein General der siegreichen Unionsarmee nach dem Ende des Bürgerkrieges in Texas die Proklamation zur Abschaffung der Sklaverei. Daher wird in den Vereinigten Staaten an diesem Tag des Endes der Sklaverei gedacht. In Texas und einigen weiteren US-Staaten war „Juneteenth“ bereits zuvor ein Feiertag. „Juneteenth“ setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern für „Juni“ und „19.“ – „June“ und „nineteenth“.
Der Tag sei eine Erinnerung an den „schrecklichen Tribut, den die Sklaverei vom Land forderte und weiterhin fordert“. „Juneteenth“ markiere „sowohl eine lange, harte Nacht der Unterwerfung durch die Sklaverei als auch das Versprechen eines bevorstehenden helleren Morgens“, so der US-Präsident weiter. Biden sagte, dass es an diesem Tag darum gehe, sich an den „moralischen Schandfleck“, an „Amerikas Erbsünde“ zu erinnern. „Wenn wir uns an diese Momente erinnern, beginnen wir zu heilen und werden stärker.“
„Müssen aus unserer Geschichte lernen“
„Bundesweite Feiertage sind etwas Wichtiges. Es sind Tage, an denen wir als Nation beschlossen haben, innezuhalten und Bilanz zu ziehen“, sagte Harris. „Wir müssen aus unserer Geschichte lernen. Und wir müssen unseren Kindern unsere Geschichte beibringen.“

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sprach von einer Erinnerung „an eine Geschichte, die stark durch Brutalität und Ungerechtigkeit befleckt ist, und (der Tag) erinnert uns an unsere Verantwortung, eine Zukunft des Fortschritts für alle aufzubauen“.
Zunächst am Widerstand eines Republikaners gescheitert
Die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs war im vergangenen Jahr zunächst an einem republikanischen Senator gescheitert. Als Grund hatte Ron Johnson aus dem US-Staat Wisconsin Bedenken zu den Kosten angeführt. Seinen Widerstand gab er diese Woche jedoch auf.
Da sich die Demokraten durch die Wahlen 2020 das Präsidentenamt und eine knappe Mehrheit im Senat sichern konnten, haben sich die Machtverhältnisse zudem seither verschoben. Die landesweiten Proteste und die Debatte über Rassismus, die durch den gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer bei Polizeieinsätzen entfacht wurden, verschafften dem Vorhaben weiteren Auftrieb.
Im vergangenen Jahr hatten an dem Tag in den ganzen USA Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert, nachdem am 25. Mai 2020 ein weißer Polizist den Afroamerikaner George Floyd bei einer Festnahme getötet hatte. Biden hatte im Wahlkampf versprochen, sich als Präsident für Minderheiten und den Kampf gegen Rassismus einzusetzen.