Ex-Vorsitzende Petry über AfD: „Chaotische Protestpartei“

Die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry sieht ihre Ex-Partei auf dem Weg in die politische Bedeutungslosigkeit. Die AfD sei heute mehr als noch vor Jahren „eine chaotische Protestpartei“, sagte die fraktionslose Bundestagsabgeordnete heute bei der Vorstellung ihres Buches „Requiem für die AfD“ in Berlin.

Die AfD „existiert als Partei noch, aber es ist nicht mehr viel von dem übrig, was den Gründungsgedanken ausgemacht hat“, sagte Petry. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern der 2013 gegründeten Partei. Nach der Bundestagswahl 2017 trat sie aus.

Wachsender Einfluss von Rechtsaußen

An der AfD kritisiert sie in ihrem Buch vor allem den aus ihrer Sicht seit Jahren wachsenden Einfluss der Rechtsaußen-Strömung um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke. Sie selbst werfe sich heute vor, sich nicht früher öffentlich von ihm und seinem „Flügel“ abgegrenzt zu haben, sagte Petry.

Negative Entwicklungen in der AfD sind nach Meinung der früheren Parteichefin auch eine Folge finanzieller Zuwendungen und unterstützender Maßnahmen von Sympathisanten, die nicht Mitglieder der Partei sind. Sie beschwerte sich, selbst von den Medien nach ihrem Einstieg in die Politik unfair behandelt worden zu sein.