Glyphosatverbot fraglich: Zulassung laut Studie möglich

Eine aktuelle, im Auftrag der EU-Kommission durchgeführte Risikobewertung zum Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat stärkt dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer den Rücken.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass „Glyphosat die Zulassungskriterien für die menschliche Gesundheit erfüllt“. Tierversuche, epidemiologische Studien sowie statistische Analysen hätten ergeben, dass das Mittel weder krebserregend noch erbgutschädigend sei. Es gebe kein Risiko für Verbraucher.

Zu dieser übereinstimmenden Bewertung waren die Prüfbehörden in Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Ungarn gekommen, die ihren Berichtsentwurf an die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) schickten. Die EU-Kommission hatte Ende 2017 die Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre verlängert und muss nun neu entscheiden.

Teilverbot in Österreich

Im September soll eine erste Gesprächsrunde stattfinden und anschließend die EU-Mitgliedsstaaten einbezogen werden. Eine endgültige Empfehlung der EFSA ist im zweiten Halbjahr 2022 zu erwarten.

Glyphosat wurde von der Bayer-Tochter Monsanto entwickelt und von den Amerikanern und nun auch von Bayer unter dem Markennamen Roundup vertrieben. Das Herbizid wird aber auch von anderen Firmen hergestellt, da das Patent seit Jahren abgelaufen ist.

In Österreich wurde vor rund einem Monat ein Glyphosat-Teilverbot beschlossen. An sensiblen Orten wie Kinderspielplätzen, Parks sowie Einrichtungen der Altenbetreuung oder Gesundheitseinrichtungen darf es künftig nicht mehr eingesetzt werden darf.

Ebenso sind Haus- und Kleingartenbereich und private Verwendung betroffen. In der Landwirtschaft, in der es bei weitem am meisten zum Einsatz kommt, bleibt es aber weiter erlaubt.