Syrien droht noch größere Hungerkrise

Die Hungerkrise im Bürgerkriegsland Syrien droht sich wegen einer monatelangen Dürre weiter zu verschlimmern. Die UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO rechnet in dieser Saison im Vergleich zum Vorjahr mit einer „deutlich geringeren“ Ernte von Weizen, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel, wie der FAO-Vertreter in Syrien, Michael Robson, der dpa erklärte.

Genaue Zahlen zur Ernte nennt die FAO noch nicht. Die kurdische Selbstverwaltung im Nordosten Syriens rechnet damit, dass die Weizenernte in ihrem Gebiet um rund 45 Prozent einbricht. Diese von Kurden kontrollierte Region gilt als „Brotkorb“ Syriens.

In dem Land herrscht seit zehn Jahren Bürgerkrieg. Hunderttausende Menschen kamen ums Leben, rund zwölf Millionen wurden vertrieben, etwa die Hälfte davon innerhalb des Landes. Syrien leidet zudem seit 2019 unter einer schweren Wirtschaftskrise. Nach Angaben des Welternährungsprogramms WFP haben mehr als zwölf Millionen Syrerinnen und Syrer und damit fast 60 Prozent der Bevölkerung nicht genug zu essen.