Sexualpädagogik: Akkreditierung für Vereine erst 2022

Das Akkreditierungsverfahren für Vereine mit sexualpädagogischen Angeboten an Schulen dürfte erst im zweiten Semester des Schuljahrs 2021/22 stehen.

Die Umsetzung verzögere sich nach wie vor aufgrund der Coronavirus-Pandemie, so ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ. Eine geplante Erhebung unter Lehrkräften habe erst im April abgeschlossen werden können, die Auswertung laufe noch.

Hintergrund des geplanten neuen Verfahrens waren die Diskussionen über den auch an Schulen tätigen christlichen Sexualkundeverein TeenSTAR. Ende 2018 war bekanntgeworden, dass in dessen Schulungsmaterialien u. a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden. Außerdem wurden „kein Sex vor der Ehe“ und natürliche Empfängnisverhütung propagiert.

Den Schulen wurde daraufhin von einer Zusammenarbeit mit TeenSTAR abgeraten, außerdem sollten sich sexualpädagogische Vereine grundsätzlich für den Einsatz an Schulen akkreditieren müssen. Als Übergangslösung wurden im Sommersemester 2019 Clearingstellen in den Bildungsdirektionen eingerichtet, die die Schulen in Sachen Seriosität und Qualität sexualpädagogischer Vereine beraten.

Ab dem zweiten Semester des Schuljahrs 2021/22 sollen nur noch Vereine an die Schulen dürfen, deren Angebot davor nach definierten Qualitätskriterien überprüft wurde.