Humboldt Forum Berlin: „Es wird Rückgaben geben“

In der Debatte über Raubkunst und deutschen Kolonialismus wollen die Verantwortlichen des Humboldt Forums in Berlin auf Transparenz und Ehrlichkeit setzen. Die zunehmende Bedeutung der Debatte über Kolonialgeschichte werde sich dort widerspiegeln, versicherte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. „Es wird Rückgaben geben.“ Es sei wichtig, das Humboldt Forum im Prozess zu verstehen. „Es wird sich vieles verändern im Laufe der nächsten Jahre.“

Schrittweise Eröffnung

Das rund 680 Millionen Euro teure Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft hinter einer historisierenden Schlossfassade wird derzeit schrittweise eröffnet. Künftig nutzen es zwei Museen der Preußen-Stiftung, das Land Berlin und die Humboldt-Universität.

Humboldt Forum in Berlin
APA/AFP/Tobias Schwarz

Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Neben dem Bau selbst ist auch die geplante Präsentation von Benin-Bronzen umstritten, die als Raubgut aus kolonialen Zeiten gelten. Museen aus Deutschland und Nigeria sowie die politische Ebene verhandeln aktuell über Rückgaben vom kommenden Jahr an.

Gestern gab es erste Einblicke in die 14.000 Quadratmeter große Präsentation des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst, die in der zweiten September-Hälfte bzw. 2022 für das Publikum öffnen.