Deutsche Gönül Örs in Türkei verurteilt

Ein Gericht in der türkischen Metropole Istanbul hat die Kölnerin Gönül Örs zu mehr als zehn Jahren Haft verurteilt – unter anderem wegen Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Eine Ausreisesperre gegen die Frau wurde allerdings aufgehoben, wie die Richter heute entschieden. Örs nahm nicht an der Verhandlung teil.

Die Richter sprachen Örs in allen Anklagepunkten schuldig: Sie wurde für Terrorpropaganda zu einem Jahr und acht Monaten, für Freiheitsberaubung unter Gewaltanwendung zu fünf Jahren und für „Entführung oder Beschlagnahmung“ von Beförderungsmitteln zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Teilnahme 2012 an Protestaktion in Köln

Hintergrund der Anklage ist eine Protestaktion im Jahr 2012 auf einem Schiff in Köln. Örs wird laut Gerichtsakten vorgeworfen, mit neun weiteren Personen das Schiff besetzt, Banner aufgehängt und PKK-Slogans gerufen zu haben.

Örs wies die Vorwürfe zurück. In Deutschland wurden Ermittlungen gegen sie in dem Fall nach Angaben ihrer Anwältin eingestellt.