Nach Blockade: „Open Arms“-Seenotretter verlassen Sizilien

Nach mehr als zwei Monaten in einem Hafen auf Sizilien haben die italienischen Behörden die Blockade des Seenotretterschiffs „Open Arms“ aufgehoben. Das teilte die Organisation heute mit. Am Vortag hätten die Behörden das Schiff der gleichnamigen Organisation erneut inspiziert, sagte eine Sprecherin der dpa.

Die „Open Arms“ hatte mehr als 200 Bootsflüchtlinge aus dem zentralen Mittelmeer gerettet und Anfang April in den Hafen von Pozzallo im Süden Siziliens gebracht. Nach Angaben der privaten Retter untersuchten die Behörden das Schiff danach und hielten es fest. Die „Open Arms“ sei nun auf dem Weg in die spanische Stadt Castellon de la Plana für Wartungsarbeiten und wolle schnellstmöglich wieder ins zentrale Mittelmeer aufbrechen.

Viele Geflüchtete legen in kleinen Booten von der Küste Libyens ab, um übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei geraten die oft überfüllten Boote mitunter in Seenot. Mehr als 690 Menschen starben in diesem Jahr nach UNO-Angaben bereits.

Auch die libysche und tunesische Küstenwache retten Bootsmigranten aus Seenot, bringen sie jedoch dorthin zurück, von wo sie aufgebrochen sind. Die privaten Seenotretter kritisieren das, weil vielen Flüchtlingen etwa im Krisenland Libyen Gewalt droht.