Monate nach Bohrprojekt: Erdbeben in der Region Straßburg

Ein Erdbeben der Stärke 3,9 hat heute Früh die Region um Straßburg erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben des nationalen seismischen Überwachungsnetzes (Reseau national de surveillance sismique, RENASS) nördlich der französischen Stadt. Fünf Minuten später sei an der gleichen Stelle ein Nachbeben der Stärke 2,3 registriert worden, hieß es.

Keine „natürlichen“ Beben

Beide Erdbeben wurden als „induziert“ eingestuft, was bedeutet, dass sie durch menschliche Aktivität verursacht wurden. Induzierte Erdbeben werden unter anderem durch Bergbauprojekte ausgelöst.

In der Nähe der Stadt Straßburg war im Dezember ein umstrittenes geothermisches Projekt eingestellt worden, das durch Erdbohrungen mehrere Beben verursacht hatte. „Wir hatten in den vergangenen Monaten weiterhin anhaltende seismische Aktivität zu verzeichnen“, sagte Jerome Vergne, ein Seismologe in Straßburg. Der Untergrund brauche einige Zeit, um auf den Stopp des Projekts zu reagieren und in einen natürlichen Spannungszustand zurückzukehren, fügte er hinzu.