Gedenkfeier nach Bluttat in Würzburg

Bei einer Trauerfeier im Würzburger Kiliansdom haben viele Menschen heute der Opfer des tödlichen Messerangriffs von Freitag gedacht. Das Gewaltverbrechen habe die Menschen bis ins Mark erschüttert, sagte Würzburgs Bischof Franz Jung. „Die Trauer um die verlorenen Menschen wird niemals enden“, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. „Ich war vorgestern Abend gelähmt und erschüttert vor Entsetzen.“

Er warnte davor, andere Flüchtlinge in Sippenhaft zu nehmen für die Tat des Somaliers, dessen Motiv Ermittlern zufolge noch unklar ist. Der 24 Jahre alte Mann hatte in der Innenstadt drei Frauen erstochen und sieben Menschen verletzt, fünf davon zunächst lebensgefährlich. Mittlerweile ist in allen fünf Fällen die Lebensgefahr gebannt. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und ist in Untersuchungshaft.

Opfer wollten einkaufen

Unterdessen präzisierte die Polizei ihre ursprünglichen Angaben zu den Todesopfern. Demnach handelte es sich bei den Getöteten um Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren, die in dem Kaufhaus einkaufen wollten, in dem der Tatverdächtige plötzlich wahllos um sich zu stechen begann. Die Tatwaffe hatte sich der Mann zuvor in der Haushaltswarenabteilung besorgt.

Die Polizei war weiterhin mit der Spurenauswertung und Zeugenbefragungen beschäftigt. Ziel sei es, den genauen Tatablauf zu rekonstruieren und das Motiv des Angreifers herauszufinden, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler gehen zum einen dem Verdacht nach, der 24 Jahre alte Somalier könnte psychisch krank sein. Zum anderen könnte eine extremistische Einstellung für den Messerangriff des Mannes in der Innenstadt mitverantwortlich gewesen sein.