Kurz nach Gipfel: Luxemburgs Premier positiv getestet

Kurz nach dem EU-Gipfel ist Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bettel begab sich nach dem Test für zehn Tage in Quarantäne, wie seine Sprecherin gestern sagte.

Der 48-Jährige, der bisher nur einmal mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurde, hatte am Donnerstag und Freitag noch am EU-Gipfel teilgenommen. Die zweite Dosis war für diese Woche geplant gewesen, hieß es von der luxemburgischen Regierung.

Staatschefs nicht als enger Kontakt eingestuft

Nach Angaben seiner Sprecherin wurden die 26 anderen Staats- und Regierungschefs aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft. „Keiner der Staats- und Regierungschefs steht auf der Liste der engen Kontakte des Ministerpräsidenten“, sagte Bettels Sprecherin.

Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel
APA/AFP/Olivier Matthys

In Luxemburg gilt als enger Kontakt, wer mindestens 15 Minuten lang ohne Schutzmaßnahmen wie Maske oder Mindestabstand Kontakt zu einem Infizierten hatte. Auf dem EU-Gipfel seien die Hygienemaßnahmen eingehalten worden, sagte die Sprecherin.

Auf Bildern des EU-Gipfels ist zu sehen, wie Bettel engeren Kontakt unter anderen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und EU-Ratschef Charles Michel hatte. Dabei trugen alle drei eine Maske.

Bettel leidet den Angaben zufolge unter leichten Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, wird seine Arbeit aber im Homeoffice fortsetzen.

Scharfe Kritik an Ungarn

Auf dem EU-Gipfel hatte Bettel zu den Wortführern des Widerstands gegen das ungarische „Pädophilengesetz“ gezählt. „Ich bin nicht eines Tages aufgestanden und einfach zum Schwulen geworden, nur weil ich eine Anzeige gesehen habe“, zerpflückte er das vom ungarischen Premier Viktor Orban vorgeschobene „Jugendschutz“-Argument für das Gesetz, das Informationen über Homosexualität untersagt. Es sei „inakzeptabel“, die Themen Pädophilie, Pornografie und Homosexualität zu vermischen