Cannabisverbot in Mexiko verfassungswidrig

Mexikos Oberster Gerichtshof hat das gesetzliche Verbot des Konsums von Cannabis für verfassungswidrig erklärt. Fünf entsprechende Passagen im allgemeinen Gesundheitsgesetz des Landes seien unzulässig, entschieden die Richter gestern mit neun zu zwei Stimmen.

Das Rauchen und anderweitige Konsumieren von Cannabisprodukten ist damit allerdings nicht allgemein freigegeben, sondern es müssen Genehmigungen bei der staatlichen Kommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken eingeholt werden. Der Handel mit den Drogen bleibt zudem verboten.

Frist gesetzt

Der Oberste Gerichtshof in Mexiko-Stadt hatte bereits 2019 geurteilt, das 1920 erlassene absolute Verbot des Cannabiskonsums verstoße gegen das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Die Gefahr für die Gesundheit und die öffentliche Ordnung durch den Freizeitkonsum von Marihuana sei nicht nachweislich groß genug, um das Verbot zu rechtfertigen.

Das Gericht gab Mexikos Parlament eine Frist, ein Gesetz zur Freigabe von Cannabis zu verabschieden. Die Frist wurde mehrmals verlängert, die beiden Kammern des Kongresses einigten sich jedoch bisher nicht auf einen Gesetzestext.