Sanktionen gegen Russland bis Jänner verlängert

Die EU verlängert die Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts um weitere sechs Monate. Darauf verständigten sich die EU-Botschafter der Mitgliedsstaaten heute. Die Strafmaßnahmen sollen bis zum 31. Jänner 2022 in Kraft bleiben.

Die EU hatte die Sanktionen nach dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 über der Ukraine im Juli 2014 verhängt. Sie richten sich gegen russische Staatsbanken, den Im- und Export von Rüstungsgütern sowie die Öl- und Gasindustrie.

Die Sanktionen waren immer wieder verlängert worden, zuletzt bis zum 31. Juli 2021. Der Beschluss der EU-Botschafter muss beim Treffen der EU-Außenminister am 12. Juli nochmals bestätigt werden, um in Kraft zu treten. Das erfolgt aber ohne weitere Diskussion und gilt als Formalie.

Ruf nach Ausweitung

Die EU macht eine Rücknahme der Sanktionen von Fortschritten bei der Umsetzung der Minsker Abkommen für einen Frieden in der Ukraine abhängig. Hier hat es seit Jahren keine Bewegung mehr gegeben.

Die EU-Staats- und -Regierungschefs hatten auf ihrem Gipfel vergangene Woche sogar eine Ausweitung der Wirtschaftssanktionen nicht ausgeschlossen. Sie forderten den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auf, weitere Sanktionsoptionen vorzubereiten, um „auf jede weitere bösartige, rechtswidrige und störende Aktivität Russlands“ zu reagieren. Das schließt nach den Gipfelschlussfolgerungen ausdrücklich Wirtschaftssanktionen ein.

Russland hatte Anfang des Jahres mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine stationiert. Das hatte Befürchtungen geschürt, der Konflikt könnte eskalieren. Moskau hat inzwischen einen Rückzug angekündigt, nach Angaben der USA und der Ukraine ist aber weiter eine große Zahl russischer Soldaten in der Region.