Rio de Janeiro und Sao Paulo planen Silvester und Karneval

Mit Blick auf den weltberühmten Karneval und die Silvesterparty im Stadtteil Copacabana treibt die brasilianische Metropole Rio de Janeiro die Impfungen gegen das Coronavirus voran. „Bora acelerar! (Auf geht’s, beschleunigen)“, schrieb Rios Bürgermeister Eduardo Paes gestern (Ortszeit) auf Twitter.

Dazu veröffentlichte Paes den Impfkalender der kommenden zwei Wochen. „Am 16. Juli werden wir die 37-Jährigen geimpft haben, was erst für den 4. August vorgesehen war.“ Die Prognose sei, dass alle „Cariocas“, wie die Bewohner der Stadt am Zuckerhut heißen, im Alter von mindestens 18 Jahren bis Mitte August eine Dosis erhalten werden.

Schon zuvor hatte die Stadtverwaltung die Zieltermine immer wieder vorgezogen. Dabei erklärte Paes, dass er beabsichtige, die Bevölkerung der Stadt rechtzeitig zum Karneval im kommenden Jahr durchzuimpfen. Auch wollte er sozusagen als Testlauf eine Karnevalsfeier mit den Bewohnern der Insel Paqueta organisieren, wo zuletzt in einem Modellprojekt alle Erwachsenen geimpft worden waren.

Auch Sao Paulo plant für Februar

In der Metropole Sao Paulo, die von der außer Kontrolle geratenen CoV-Pandemie seit Monaten besonders betroffen ist, sollen Silvester und Karneval im Februar ebenfalls gefeiert werden, wie Bürgermeister Ricardo Nunes gestern auf einer Pressekonferenz sagte.

In Brasilien, das im Jänner mit Impfungen begann, haben sich bisher mehr als 18,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert – nur in den USA und in Indien sind es mehr. Zudem sind über 520.000 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das größte Land Lateinamerikas hat 210 Millionen Einwohner.

Vor allem zu Beginn der Impfkampagne setzten Städte wie Rio de Janeiro die Impfungen wegen fehlender Wirkstoffdosen aus. Zuletzt trafen die Präparate aber regelmäßiger ein. Angesichts der Pandemie hatte Rio den Karneval im Februar abgesagt und Festumzüge zu der Zeit grundsätzlich verboten.