Filmfestspiele von Locarno mit Ruzowitzky-Weltpremiere

Beim Filmfestival Locarno, das am 4. August in seine 74. Ausgabe startet, sind zwei Österreicher mit Weltpremieren vertreten, darunter Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky. Sein neuer Film „Hinterland“, der im Wien der 20er-Jahre spielt, wird auf der Piazza Grande von Locarno uraufgeführt.

Im Zentrum des Ruzowitzky-Historiendramas steht der einstige Kriminalbeamte Peter Perg (Murathan Muslu), der nach Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt und sich in der veränderten Welt des Nach-Habsburg-Österreichs nicht mehr zurechtfindet. Dann geschieht ein brutaler Mord, der Perg mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Zur Starbesetzung gehören Liv Lisa Fries, Max von der Groeben, Margarethe Tiesel und Matthias Schweighöfer.

„Luzifer“ als zweiter österreichischer Beitrag

Der zweite Regisseur aus Österreich, der sogar im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden mitmischt, ist Peter Brunner, der seine neueste Arbeit „Luzifer“ in der Schweiz vorstellt. Hier hat Shootingstar Franz Rogowski die Hauptrolle inne. Er spielt Johannes, der ein einfaches Gemüt hat und mit seiner gläubigen Mutter (Susanne Jensen) und seinem Adler in einer Almhütte lebt – bis die touristische Erschließung und die damit einhergehende Bedrohung des Idylls den sprichwörtlichen Luzifer weckt.

Und mit „Monte Verita“ des Schweizer Regisseurs Stefan Jäger ist überdies eine österreichische Koproduktionen in Locarno vertreten. Auch Jäger entführt wie Ruzowitzky an den Anfang des 20. Jahrhunderts und widmet sich dabei den ersten Aussteigern der Zeit wie Hermann Hesse oder dem Psychoanalytiker Otto Gross, die sich am titelgebenden Monte Verita in der Schweiz einfinden. Dafür standen unter anderen die Wienerin Maresi Riegner, Julia Jentsch und Hannah Herzsprung vor der Kamera.