Gepanschter Reiswein – elf Tote in Kambodscha

Bei einer Beerdigung in Kambodscha sind elf Dorfbewohner an mutmaßlich gepanschtem Reiswein gestorben. Wie die Polizei heute mitteilte, wurden zehn weitere Teilnehmer der Beerdigung in der Küstenprovinz Kampot ins Krankenhaus eingeliefert – sie hatten ebenfalls von dem selbst gebrannten Alkohol getrunken. Nach Angaben der Polizei litten die Betroffenen unter Schwindelgefühlen. Proben von dem Reiswein sollen nun untersucht werden.

Mehr als 30 Tote in vergangenen zwei Monaten

Selbst hergestellter Reiswein ist im ländlichen Kambodscha bei Hochzeitsfeiern, Dorffesten und Beerdigungen eine billige und beliebte Alternative zu kommerziell hergestellten Getränken. Da die Herstellung des Alkohols nur selten kontrolliert wird, kommt es immer wieder zu Methanolvergiftungen auf Feiern.

Allein in den vergangenen zwei Monaten starben mehr als 30 Menschen bei drei voneinander unabhängigen Vorfällen, nachdem sie selbst gebrannten Alkohol getrunken hatten. Die Getränke enthielten Methanol – eine hochgiftige Flüssigkeit, die zu Blindheit, Leberschäden und bei größeren Mengen zum Tod führen kann.

Im vergangenen Monat wurden mindestens 15 private Reisweinhersteller und -verkäufer verhaftet. Das Gesundheitsministerium rief die Menschen erneut dazu auf, den Konsum von selbst gebranntem Alkohol zu vermeiden.