Russischer Geheimdienst nahm estnischen Diplomaten fest

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Diplomaten des baltischen EU-Landes Estland in St. Petersburg festgenommen. Der Mitarbeiter des estnischen Generalkonsulats sei gefasst worden, als er von einem russischen Staatsbürger als Verschlusssache eingestuftes Material erhalten habe, teilte der FSB gestern mit. Zur Art der geheimen Unterlagen gab es keine Angaben.

Diese Tätigkeit des Konsuls sei nicht vereinbar mit seinem diplomatischen Status gewesen und habe „einen offenkundig feindlichen Charakter gegenüber der Russischen Föderation“, hieß es. Der FSB ist auch zuständig für die Spionageabwehr im Inland.

Eine Sprecherin des estnischen Außenministeriums bestätigte die Festnahme. Die Anschuldigungen gegen den Konsul seien fabriziert und völlig unbegründet, sagte sie dem estnischen Rundfunk. Der Vorfall sei ein weiteres Beispiel dafür, dass Russland kein Interesse an konstruktiven Beziehungen zu seinen Nachbarn habe.