Experten: Britische CoV-Politik „gefährlich“ und „skrupellos“

In einem offenen Brief haben mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Mediziner die CoV-Öffnungspolitik der britischen Regierung als „gefährliches und skrupelloses Experiment“ kritisiert.

Wenn sich das Virus dank der geplanten Lockerungen, die ein Ende von Maskenpflicht und Abstandsregeln vorsehen, weiter ausbreite, würden Millionen Menschen infiziert, Hunderttausende riskierten Langzeiterkrankungen und bleibende Behinderungen.

Appell zu Verschiebung der Lockerungen

Die für den 19. Juli geplanten Lockerungen müssten verschoben werden, forderten die Experten in dem in der Nacht auf heute vom Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Brief.

Die britische Regierung plant, im größten Landesteil England alle verbliebenen CoV-Regeln aufzuheben. Dann sollen auch Nachtclubs wieder öffnen, für Veranstaltungen gibt es keine Teilnehmerbegrenzung mehr. Die endgültige Entscheidung soll am 12. Juli getroffen werden.

„Würde alle, auch Geimpfte, weltweit gefährden“

Die Strategie bereite der Entstehung impfstoffresistenter Varianten einen fruchtbaren Boden, warnten die Expertinnen und Experten. „Das würde alle, auch die bereits Geimpften, innerhalb Großbritanniens und weltweit gefährden.“

„Bei dieser Strategie besteht die Gefahr, dass eine Generation mit chronischen Gesundheitsproblemen und Behinderungen zurückbleibt, deren persönliche und wirtschaftliche Auswirkungen noch über Jahrzehnte spürbar sein könnten“, hieß es in dem Schreiben weiter, das insgesamt 122 Fachleute unterzeichnet haben. Vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen, junge Leute, Kinder und Ungeimpfte liefen Gefahr, andauernde Folgeschäden zu erleiden.

Das britische Gesundheitsministerium betonte indes: „Unser Ansatz (…) findet eine Balance bei der Notwendigkeit, sowohl Leben als auch Existenzen zu schützen.“