EZB ändert Inflationsziel auf zwei Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Inflationsziel geändert und auf exakt zwei Prozent festgelegt. Bei der Zielvorgabe handle es sich um ein „symmetrisches Inflationsziel“, sagte die EZB heute. Abweichungen nach oben und nach unten sollen künftig somit gleichermaßen verhindert werden. Die EZB hatte bisher ein Inflationsziel von „unter, aber nahe zwei Prozent“ verfolgt.

„Der EZB-Rat geht davon aus, dass Preisstabilität mit einem Inflationsziel von zwei Prozent auf mittlere Sicht am besten erreicht werden kann“, hieß es in der Erklärung. „Das könnte auch bedeuten, dass es zu einer Übergangsperiode mit Inflationsraten leicht über dem anvisierten Ziel kommen kann.“

Mehr Gewicht für Klimaschutz

Der EZB-Rat bestätigte außerdem, dass die EZB-Zinsraten das primäre geldpolitische Instrument der Zentralbank bleiben werden. Andere geldpolitische Maßnahmen wie der Aufkauf von Anleihen und langfristige Refinanzierungsinstrumente blieben jedoch ein „integraler Bestandteil des Instrumentenkastens der EZB“.

Zukünftig will die EZB außerdem die Wohnkosten von Hauseigentümern in die Inflationsrate einberechnen. Das sei jedoch ein „mehrjähriges Projekt“, erklärte die EZB. In der Zwischenzeit werde die EZB vorläufige Schätzungen der Wohnkosten von Menschen mit Eigenheim in ihre Inflationsberechnung einbeziehen.

Zudem will die EZB dem Klimaschutz in ihrer Geldpolitik größeres Gewicht geben. Der EZB-Rat habe „einen umfassenden Aktionsplan mit einem ehrgeizigen Fahrplan zur weiteren Einbeziehung von Klimaschutzüberlegungen in seinen geldpolitischen Handlungsrahmen beschlossen“, teilte die Notenbank mit.