Differenzen über Fleischkonsum in Spaniens Regierung

Konsumentenschutzminister Alberto Garzon hat sich mit einer Kampagne für weniger Fleischkonsum innerhalb der spanischen Regierung keine Freunde gemacht. Zu viel Fleisch zu essen sei schlecht für die Gesundheit und die Umwelt, hatte er in einem Video auf Twitter gesagt.

Landwirtschaftsminister Luis Planas nannte die Initiative „unglücklich“. Die Kampagne unter dem Motto „Weniger Fleisch, mehr Leben“ sei „unfair“ gegenüber der Fleischindustrie, einem für Spanien wichtigen Wirtschaftszweig.

Industrie ortet „Diffamierung“

Die Fleischindustrie antwortete mit einem offenen Brief, berichtete zuletzt die BBC. Darin hieße es, Garzon diffamiere einen Sektor mit 2,5 Millionen Arbeitsplätzen und einem Exportvolumen von rund neun Milliarden Euro. Er habe nicht vorgehabt, Fleisch an sich von der Speisekarte zu verbannen, verteidigte sich Garzon.

Er habe lediglich auf die empfohlene Höchstmenge von 200 bis 500 Gramm pro Woche hinweisen wollen. Aktuell äßen die Spanierinnen und Spanier durchschnittlich mehr als ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez habe sich zuletzt auf die Seite der Fleischesser gestellt, berichtete die BBC. Nach der Debatte gefragt, habe er festgestellt, Steaks seien „unschlagbar“.