SPÖ fordert Recht auf Viertagewoche

Spanien testet Modelle aktuell mit 200 Firmen, skandinavische Staaten gelten als Vorreiter einer Viertagewoche mit (fast) gleicher Bezahlung, als würde man fünf Tage arbeiten. Hierzulande fordert die SPÖ eine Umsetzung und ein Recht auf eine Viertagewoche.

Bisher ist eine solche hierzulande nur via Betriebsvereinbarung möglich. Der Arbeitgeberseite ist das auch genug, sie spricht sich stets gegen Arbeitszeitverkürzungen aus.

Plädoyer für freiwilliges und gefördertes Modell

„Es ist Zeit für eine Umsetzung“, sagte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner heute. So könne die Viertagewoche beim Ausstieg aus der Coronavirus-Kurzarbeit helfen. Vor allem aber würde sich grundsätzlich eine „Win-Win-Win-Situation“ ergeben.

„Es geht um ein freiwilliges, gefördertes Modell einer Viertagewoche, nicht um eine generelle Arbeitszeitverkürzung von heute auf morgen; ein Angebot an alle Unternehmen und für Beschäftigte, wo es einen Sinn macht“, so Rendi-Wagner.

Die SPÖ will über den Sommer in einen breiten Dialog mit den relevanten Stakeholdern von Gewerkschaften über die anderen Parteien bis zum Arbeitsministerium treten. Im Herbst will sie im Parlament einen Antrag einbringen.

Wirtschaftskammer gegen „subventionierte Arbeitszeitverkürzung“

Erstaunt reagierte Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf auf die Forderungen der SPÖ. Die SPÖ wie die Gewerkschaft hätten 2018 die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes abgelehnt. Dieses habe etwa die Verteilung der Regelarbeitszeit von fünf auf vier Tage ermöglicht, so Kopf.

Die organisatorische Machbarkeit und die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit müsse jedes Unternehmen für sich beurteilen. Auch für die subventionierte Arbeitszeitverkürzung brachte Kopf wenig Verständnis auf – insbesondere in Zeiten eines allgegenwärtigen Fachkräftemangels.