Haiti: Drahtzieher des Präsidentenmordes laut Polizei gefasst

Haitis Nationalpolizei hat die Festnahme eines mutmaßlichen Drahtziehers des Mordes am Präsidenten Jovenel Moise verkündet. Es handelte sich um einen haitianischen Arzt, der im US-Bundesstaat Florida wohnt, wie Polizeichef Leon Charles in einem Pressebriefing sagte. Die tatverdächtigen Söldner hätten ihn nach dem Attentat angerufen.

Der Mann habe mutmaßlich eine private venezolanische Sicherheitsfirma mit Sitz in Florida engagiert – zunächst, um ihn zu schützen. Er habe politische Absichten gehabt.

26 kolumbianische Söldner beteiligt

Der Arzt ist den Angaben zufolge der dritte US-Bewohner haitianischer Herkunft und der 21. Mann insgesamt, der als Tatverdächtiger festgenommen wurde. Auch die anderen beiden lebten Berichten zufolge in Florida, das rund 1.000 Kilometer von Haiti entfernt liegt.

Bei den übrigen 18 handelte es sich um Kolumbianer. Insgesamt waren der Polizei zufolge 26 kolumbianische Söldner, die sich als Agenten der US-Anti-Drogen-Behörde DEA ausgaben, an dem Mord beteiligt. Drei von ihnen wurden getötet, nach den übrigen fünf wird noch gefahndet.

Der 53 Jahre alte Staatschef Moise war in seiner Residenz überfallen und erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung nach Florida gebracht. Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Es entbrannte ein Machtkampf in dem armen Karibik-Staat. Zwei Männer erklärten sich jeweils zum interimistischen Premierminister.