Moldawien stimmt bei Wahl klar für EU-Kurs

Die Bürger und Bürgerinnen der Ex-Sowjetrepublik Moldau haben bei einer vorgezogenen Parlamentswahl für eine prowestliche Ausrichtung ihres Landes gestimmt.

Nach Auszählung eines Großteils der Stimmen wurde die Partei Aktion und Solidarität (PAS) von Präsidentin Maia Sandu mit knapp 48 Prozent klar stärkste Kraft, wie aus Zahlen hervorgeht, die die zentrale Wahlkommission in der Nacht auf heute veröffentlichte.

Unterstützer der Partei Aktion und Solidarität (PAS) spielen auf Musikinstrumenten
APA/AFP/Sergei Gapon

Sandu hatte ihrem krisengeschüttelten Land eine weitere Annäherung an die EU in Aussicht gestellt. Bisher fehlte ihr aber die nötige Unterstützung der Regierung.

Wahl laut Beobachtern weitgehend fair

Die prorussischen Kommunisten und Sozialisten um den früheren Präsidenten Igor Dodon kamen laut Wahlkommission auf rund 31 Prozent der Stimmen, die Partei Schor auf knapp sieben Prozent.

Damit haben nur drei der mehr als 20 zugelassenen Parteien den Einzug ins Parlament mit seinen 101 Sitzen geschafft. Stimmberechtigt waren 3,3 Millionen Moldawier, die Wahlbeteiligung lag aber bei nur rund 48 Prozent.

Russische Wahlbeobachter beurteilten die Wahl als weitgehend fair. Es seien nur einzelne Verstöße festgestellt worden, die das Ergebnis aber nicht infrage stellten. Sandu hatte die vorgezogene Abstimmung angesetzt, nachdem die prorussischen Kräfte ihres Gegners Dodon monatelang die Bildung einer neuen Regierung verhindert hatten.