Seehofer löst Rockergruppe Bandidos auf

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Rockergruppe Bandidos verboten und aufgelöst. Das sei in Abstimmung mit den Innenministern von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz geschehen, teilte das deutsche Innenministerium in Berlin heute mit.

Mitglieder der Rockergruppe „Bandidos“
Reuters/Ina Fassbender

Zweck und Tätigkeit des Vereins liefen „den Strafgesetzen zuwider“, hieß es zur Begründung. Das Vermögen des Vereins BMC Federation West Central werde beschlagnahmt und eingezogen.

Kennzeichen des Clubs dürften künftig weder verbreitet noch öffentlich oder bei einer Versammlung gezeigt werden. Das Verbot sei den Funktionären in der Früh zugestellt worden.

Gemäß seinen Statuten bestehe der offizielle Zweck des Vereins zwar „in der Förderung des gemeinsamen Motorradfahrens und der Veranstaltung von Events und internationalen Zusammenkünften“, so das Ministerium weiter.

Tatsächliches Ziel des BMC Federation West Central sei es aber, „einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene anzustreben und entsprechende Ansprüche regelmäßig auch mit Gewalt, insbesondere gegenüber anderen Rockergruppierungen, in seinem regionalen Einflussgebiet durchzusetzen“.

Dabei komme es zu schwersten Straftaten wie schweren Körperverletzungs- und Tötungsdelikten. Ein regionaler Schwerpunkt dieser Straftaten sei Nordrhein-Westfalen.