Slowenien eröffnet Ausstellung im EU-Parlament

Die slowenische Kunstausstellung im EU-Parlament wird nach dem Wirbel um die ursprüngliche Absage heute doch eröffnet. Slowenien, das seit dem 1. Juli die EU-Präsidentschaft innehat, wollte zunächst auf die traditionelle Ausstellung verzichten, weil dem Kulturministerium die Auswahl der Kunstwerke missfallen hat. Nun wird sie laut Medien unverändert stattfinden und am Abend in Brüssel von Kulturminister Vasko Simoniti persönlich eröffnet.

Im Mai sagte das Kulturministerium die Ausstellung ab, weil man nicht damit einverstanden war, dass auch Werke aus der Kunstsammlung des EU-Parlaments ausgestellt werden. „Ein souveräner Staat entscheiden selbst, was ausgestellt wird“, sagte damals der Kulturminister. Laut informellen Informationen soll ihm die Auswahl von sechs slowenischen Künstlern, deren Werke in der Kunstsammlung des EU-Parlaments vertreten sind, missfallen haben. Umstritten sollte insbesondere der regierungskritische Maler Arjan Pregl sein.

Ausstellung in zwei Teilen

Obwohl der Minister damals erklärte, seine Entscheidung nicht widerrufen zu wollen, wurde wenig später die Ausstellung wieder angesagt. Sie werde unter den Bedingungen stattfinden, wie sie der Minister festgelegt und gefordert habe, hieß es aus dem Ministerium. Demnach sollen die Werke in zwei Teilen ausgestellt werden.

Aus der Galerie der Bildenden Künste von Koroska, die für die Auswahl der Werke in Slowenien zuständig ist, hieß es, dass sich die ursprünglichen Rahmenbedingungen nicht veränderten. Im EU-Parlament wurde betont, dass es sich um eine Ausstellung, zusammengesetzt aus zwei Sammlungen handeln werde. Außerdem wurde bestätigt, dass alle sechs Werke aus der Parlamentssammlung ausgestellt werden, berichtete die Tageszeitung „Delo“ Ende Mai.

Am Eröffnungstag scheint das Kulturministerium aber so zu tun, als ob die Werke aus der parlamentarischen Kunstsammlung nicht Teil der Ausstellung sind. In einer heutigen Mitteilung werden nämlich nur die 13 Künstler, die in Slowenien ausgewählt wurden, erwähnt. „Die Regierung tut so, als ob es einige Künstler nicht geben würde“, twitterte Pregl.

Im EU-Parlament werden Kunstwerke aus dem Land, das jeweils den EU-Ratsvorsitz innehat, seit 2011 ausgestellt. Die Werke aus der Parlamentssammlung, die zeitgenössische Werke aller EU-Mitgliedsstaaten umfasst, werden dabei traditionell mit Werken aus heimischen Beständen des Landes ergänzt.