Missbrauchsvorwürfe: X-Jam kündigt Anzeigen an

Nachdem heute weitere Vorwürfe in Zusammenhang mit einer Maturareise in Kroatien des Veranstalters X-Jam aufgetaucht sind, hat das Unternehmen Anzeigen gegen Mitarbeiter angekündigt, die sich etwas zuschulden kommen ließen. X-Jam-Eigentümer Alexander Knechtsberger betonte in einer Stellungnahme, die „lückenlose Aufklärung“ der Übergriffe sei „selbstverständlich“.

„Wir sind betroffen von den Ereignissen, die uns in den letzten Tagen bekanntwurden“, sagte Knechtsberger. „Ich möchte ganz klar festhalten, dass wir unkorrektes, falsches und strafbares Verhalten in keiner Weise tolerieren.“

Man habe unmittelbar nach den ersten Informationen begonnen, „allen Vorwürfen akribisch nachzugehen“, und habe „nun einen besseren Überblick über die Vorkommnisse“.

Appell an Betroffene

X-Jam hat nun eine Ansprechpartnerin für Betroffene installiert. Knechtsberger ersuchte „alle Betroffenen, direkt mit uns Kontakt aufzunehmen“. Der X-Jam-Chef ergänzte: „Selbstverständlich wurden und werden Mitarbeitende, die sich etwas zuschulden kommen ließen, strengsten sanktioniert. Die konkreten Personen werden von uns umgehend angezeigt.“

19-jähriger Österreicher festgenommen

Unterdessen bestätigte die kroatische Polizei, vergangene Woche einen 19-jährigen Österreicher unter dem Verdacht auf Vergewaltigung festgenommen zu haben. Bei Ermittlungen sei der Verdacht bestätigt worden, dass er am 7. Juli eine junge volljährige Frau vergewaltigt haben soll, teilte eine Sprecherin der Polizeibehörde in Istrien auf APA-Anfrage mit.

Bei der istrischen Polizei sind im Zeitraum von 20. Juni bis 10. Juli zwei Anzeigen wegen sexueller Übergriffe eingegangen, bestätigte die Pressesprecherin. In dem zweiten Fall werde noch ermittelt, fügte sie hinzu. Weitere Details wurden wegen des Opferschutzes nicht bekanntgegeben.

Probleme mit Sicherheitspersonal

Auch der Reiseveranstalter bestätigte, dass ein Reiseteilnehmer von einer Teilnehmerin bei den kroatischen Behörden angezeigt worden sei. Er wurde für zwei Tage in polizeilichen Gewahrsam genommen. Beide seien mittlerweile nach Österreich zurückgekehrt. Über den Hergang des Vorfalles gebe es nach dem Informationsstand des Unternehmens „divergente Aussagen“.

X-Jam räumte zudem ein, dass während der Reise Probleme mit dem Sicherheitspersonal gemeldet worden seien. „Die Mitarbeiter wurden sofort von ihrer Aufgabe entbunden und vom Gelände verwiesen. Unmittelbar nach den ersten Informationen haben wir begonnen, allen Vorwürfen kritisch nachzugehen“, hieß es. Bisher seien aber keine Klagen – etwa zu Haftungsfragen – gegen das Unternehmen bekannt.