Meg Stuart mit Weltpremiere bei ImPulsTanz

Mit der Uraufführung von Meg Stuarts Performance „Cascade“ steht am Auftaktwochenende des Wiener ImPulsTanz-Festivals gleich ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Die 56-jährige Starchoreografin, die seit vielen Jahren mit dem Festival verbunden ist und 2018 in Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhielt, musste die Aufführung insgesamt achtmal verschieben. Nun ist „Cascade“ heute sowie am kommenden Montag im Volkstheater zu sehen.

Meg Stuart bei ImPulsTanz
ImPulsTanz/Martin Argyroglo

Stuart gilt als Expertin für traumatisierte Körper, als jemand, der mit dem Tanz stets emotionale Grenzen auslotet. Mit dem neuen Stück verspricht sie eine abgründige Auseinandersetzung mit der Zeit, die vorwärts und rückwärts geht und im Auflösen begriffen ist. Sieben Performerinnen werden, wie es in der Vorankündigung heißt, in ein „Reich der Widersprüche, des Trügerischen und Tragikomischen“ geschickt, dessen Dimensionen sich nicht gänzlich erschließen.

Luftkissenbühnenbild von Philippe Quesne

Dass hier ein intensives visuelles Spektakel programmiert ist, dafür steht jedenfalls auch der Name Philippe Quesne. Der renommierte französische Theatermacher hat für Stuart das Bühnenbild entworfen: Riesige aufblasbare Pölster in Weltraumoptik dehnen sich gleich einer Lunge aus und fallen wieder zusammen. Die vom Soundkünstler Brendan Dougherty komponierte Musik wird live von zwei Schlagzeugern umgesetzt.

Mit 61 Produktionen aus über 20 Ländern ist das ImPulsTanz-Festival letzten Donnerstag in seine 38. Ausgabe gestartet. Bis zum 15. August werden zwölf Spielstätten, darunter das Volkstheater, das Odeon und das ehemalige Gustinus-Ambrosi-Museum im Augarten bespielt. Im Odeon zeigt man zugleich auch eine Fotoausstellung, die an den Mitbegründer des Festivals Ismael Ivo erinnert, der im April nach einer Covid-19-Infektion in seiner Heimat Brasilien verstorben ist.