Niederschlagsmenge sank 2021 bisher fast um ein Viertel

Erst kürzlich hat die ZAMG auf die Belastung für die heimische Landwirtschaft und die Wälder aufgrund der aktuellen Trockenheit hingewiesen. Temporär gingen die Niederschläge im Vergleich zu den Vorjahren um über die Hälfte zurück, zog nun das Landwirtschaftsministerium eine Bilanz – nur 2003 war das erste Halbjahr noch trockener.

Genug Niederschlag nur in Jänner und Mai

Zur Erhebung der Wassermengen in Österreich werden 5.000 Niederschlags-, Abfluss- und Grundwassermessstellen regelmäßig beobachtet und ausgewertet. Aktuell ergibt das für das 1. Halbjahr 2021, dass im Jänner und im kühlen Mai der vieljährige Mittelwert erreicht bzw. überschritten wurde. In allen anderen Monaten fehlten auf den vieljährigen Mittelwert 40 bis 55 Prozent an Niederschlag.

Die österreichweit mittlere Niederschlagssumme von Jänner bis Juni beträgt demnach circa 38,6 Kubikkilometer Wasser. Im heurigen Jahr betrug die Niederschlagssumme im ersten Halbjahr jedoch nur circa 29,9 Kubikkilometer, das ist eine Differenz von rund 23 Prozent, also ein Rückgang um fast ein Viertel.

Köstinger kündigt Bericht an

„Wir beobachten seit mehreren Jahren in weiten Teilen Österreichs Defizite der Jahresniederschlagssummen“, so Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Zur Eruierung der hydrografischen Lage kündigte Köstinger die Studie „Wasserschatz Österreich“ an, die kommenden Herbst erscheinen wird, mit dieser sollen „klare Fakten bis 2050“ verfügbar gemacht werden. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) überprüft laufend nicht nur die Qualität der Gewässer, sondern seit 125 Jahren auch die Wassermengen.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels haben diese Messungen eine hohe Bedeutung“, so Köstinger. „Umso wichtiger ist es, diese Kontrollen regelmäßig zu dokumentieren und, wenn notwendig, Anpassungsmaßnahmen gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden und den wichtigsten Wassernutzerinnen und Wassernutzern zu setzen.“

Wassermangel in Lacken und Seen wieder akut

Die Hitze und der fehlende Niederschlag der vergangenen Wochen haben negative Auswirkungen auch auf den Wasserstand des Neusiedler Sees im Burgenland. Bleibt es weiter so trocken, droht ein Rekordtief. Auch den Lacken im Seewinkel fehlt dringend benötigter Regen. Der Großteil ist bereits ausgetrocknet.

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