Spaniens Tourismussektor zeigt sich pessimistisch

Angesichts hoher Coronavirus-Zahlen in Spanien hat sich die Tourismusbranche pessimistisch über die laufende Sommersaison geäußert. Es gebe einen „plötzlichen Rückgang“ bei den Buchungen ausländischer Urlauber, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE heute unter Berufung auf den spanischen Tourismusverband.

„Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, dass der Tourismus in diesem Sommerquartal einen Umsatz von 37,97 Milliarden Euro generieren wird, mehr als die 24,30 Milliarden im selben Zeitraum des Vorjahres, aber viel weniger als die 58,37 Milliarden des Jahres 2019“, zitierte der Sender den Tourismusverband.

Die Branche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Bei den beliebten Urlaubsinseln der Balearen und auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.

Regionen schärfen nach

Zur Eindämmung der Pandemie haben einige Regionen wieder nächtliche Ausgehsperren in einzelnen Kommunen von 01.00 bis 06.00 Uhr eingeführt – so etwa Katalonien sowie Valencia und Kantabrien. Bereits acht Millionen der 47 Millionen Einwohner Spaniens seien davon betroffen, schrieb die Zeitung „El País“.

Auf Mallorca mit einer 7-Tage-Inzidenz von 270 ist das bisher nicht vorgesehen. Auf den Kanaren (176) lehnte ein Gericht eine Ausgehsperre ab. Die 7-Tage-Inzidenz für Spanien stieg bis gestern auf 300.