Johnson doch in Vollquarantäne

Der britische Premierminister Boris Johnson und Finanzminister Rishi Sunak gehen wie gesetzlich vorgeschrieben doch in Quarantäne. Beide würden doch nicht wie vorher angekündigt an einer Pilotstudie teilnehmen, gibt das Büro von Johnson bekannt. Sowohl Johnson als auch Sunak hatten Kontakt zu Gesundheitsminister Sajid Javid, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Offenbar ist Johnson besorgt, dass eine Teilquarantäne bei der Bevölkerung auf Unverständnis stößt.

Zuvor hatte ein Regierungssprecher erklärt, dass Johnson und Sunak sich nicht vollständig isolieren müssten. Grund sei die Teilnahme beider Politiker an einem Pilotprogramm, das tägliche Testungen vorsehe. „Sie werden in dieser Zeit nur wesentliche Regierungsgeschäfte erledigen“, betonte der Sprecher.

Ab morgen fällt Großteil der Beschränkungen

Trotz stark steigender Infektionszahlen fallen in England morgen fast alle Beschränkungen weg, darunter auch Maskenpflicht und Abstandsregeln. Johnson hatte die umstrittene Entscheidung mit der hohen Impfquote im Land begründet und betont, dass er auf die „Verantwortung des Einzelnen“ zähle.

Mit mehr als 128.000 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 ist Großbritannien das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Gestern meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes mehr als 54.000 Neuinfektionen. Auch Johnson hatte sich zu Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus angesteckt und musste auf der Intensivstation behandelt werden.