Ölstaaten wollen wieder auf Vorkrisenniveau fördern

Das Ölkartell OPEC und seine Partnerländer (OPEC+) haben sich angesichts der Erholung der Weltkonjunktur auf eine deutliche Erhöhung der Ölproduktion geeinigt. Ab August steigert die Ölallianz ihre Tagesproduktion bis auf Weiteres um jeweils monatlich 400.000 Barrel (je 159 Liter), teilte die OPEC gestern nach einem Onlineministertreffen mit. Sollten die Marktbedingungen es zulassen, werde die noch bestehende Produktionskürzung damit im September 2022 auslaufen, hieß es.

„Wir haben es mit Ungewissheiten zu tun“, sagte der saudische Energieminister Abdulasis bin Salman mit Blick auf die Gefahr neuer CoV-Wellen. Er wies darauf hin, dass die Ölallianz an ihren monatlichen Treffen zur Einschätzung der Marktlage festhalten werde. Die nächste Beratung ist für den 1. September geplant.

Folgen für Preise schwer absehbar

Die Folgen der Entscheidung für die Bezieher von Heizöl und für die Autofahrer sind noch schwer abzusehen. Sprit ist inzwischen schon so teuer wie zuletzt im Herbst 2018. Im Vergleich zum von der CoV-Krise geprägten Sommer 2020 kostet Kraftstoff deutlich mehr.

Die 23 Staaten einigten sich auf einen neuen Zuschnitt bei den Förderanteilen, der ab Mai 2022 wirksam werden soll. Davon profitieren Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und der Irak sowie Russland als wichtigstes Partnerland. Ein Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über Förderquoten hatte eine Einigung vor zwei Wochen noch verhindert.