Die Krise bei elektronischen Chips wird die Autoindustrie nach Einschätzung von Daimler auch im kommenden Jahr nicht loslassen. „Wir erwarten, dass es ein Thema 2022 bleibt, aber es wird eine Verbesserung gegenüber 2021 geben“, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm heute.
Seit Juni seien die Engpässe bei Halbleitern durch den Coronavirus-Lockdown in Malaysia noch verschärft worden. Dort seien einige wichtige Fabriken. Für Mercedes-Benz sei das besonders herausfordernd, weil keine Marke mehr Technik in ihren Autos habe und in Zukunft noch mehr Chips verbaut würden, erklärte Vorstandschef Ola Källenius. „Es ist ein lösbares Problem“, fügte er hinzu.
Daimlers Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars erwartet wegen der Lieferprobleme von Chips jetzt einen Absatz nur noch auf Vorjahresniveau und keinen deutlichen Anstieg mehr. Mehr Gegenwind erwartet der Autohersteller auch von steigenden Preisen für Rohstoffe wie Stahl, Kupfer und Aluminium. Daimler Trucks habe die Auftragsbücher für das kommende Jahr noch nicht geöffnet, um die Preisentwicklung hier länger zu beobachten, erklärte Spartenchef Martin Daum.