Weinstein plädiert bei neuer Anhörung auf „nicht schuldig“

Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein, der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schon eine langjährige Haftstrafe absitzt, ist gestern in Los Angeles wegen weiterer Sexualstraftaten angeklagt worden.

Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft geht es um Vorwürfe von fünf Frauen, darunter Vergewaltigung, in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Weinstein habe vor Gericht auf nicht schuldig plädiert, teilte die Behörde mit. Er muss Ende Juli wieder vor Gericht erscheinen.

Der 69-Jährige wurde in einem Rollstuhl und mit Handschellen ins Gericht gebracht, wie US-Medien berichteten. Sein Anwalt Mark Werksman ergriff für Weinstein das Wort.

Elf Anklagepunkte

Die Vorwürfe in Los Angeles stammen von fünf Frauen, die nicht namentlich genannt wurden. Es liegen insgesamt elf Anklagepunkte vor. Sie umfassen Vergewaltigung in Hotels und andere sexuelle Übergriffe. Im Falle eines Schuldspruchs in allen Punkten drohen 140 Jahre Haft.

Weinstein war am Dienstag von einem Gefängnis im Norden des US-Bundesstaates New York nach Los Angeles überstellt worden. In New York war Weinstein im Februar 2020 von einer Jury wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung für schuldig befunden und zu 23 Jahren Haft verurteilt worden.

Weinsteins Verurteilung im vorigen Jahr markierte einen Meilenstein der US-Rechtsgeschichte. In dem Fall, durch den die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst wurde, hatte die Jury den Zeugenaussagen mehrerer Frauen entgegen Weinsteins Unschuldsbeteuerungen geglaubt.