Koalition für Klimaschutz durch nachhaltige Ressourcennutzung

Die türkis-grüne Regierung will mehr Klimaschutz auch durch eine nachhaltige Ressourcennutzung erreichen. Entsprechende Maßnahmen wurden im Regierungsprogramm festgelegt. Heute präsentierten Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), Wissenschaftsminister Heinz Faßmann und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) mehrere „Leuchtturmprojekte“ der Bioökonomie bei einer Pressekonferenz in Wien.

Im Rahmen der Bioökonomie sollen fossile Rohstoffe und Energieträger durch nachwachsende Rohstoffe in möglichst allen Bereichen und Anwendungen ersetzt werden. Zudem wird eine längere Ressourcennutzung und mehr Forschung und Entwicklung im Bereich Bioökonomie angestrebt. Die damalige türkis-blaue Regierung hat 2019 eine Strategie für Bioökonomie auf den Weg gebracht.

Faßmann warnt vor Zwangsmaßnahmen

Gewessler verwies auch auf den geplanten Reparaturbonus ab 2022. Bei der Aktion werden Reparaturkosten von Elektrogeräten bis zu einem Maximalbetrag von 200 Euro gefördert. Als positives Beispiel für Ressourcennutzung hob sie den oberösterreichischen Faserhersteller Lenzing hervor. Dieser verwende Holzfasern sowie Alttextilien und mache neue Fasern daraus.

Wissenschaftsminister Faßmann warnte indes vor Zwangsmaßnahmen. Die Produkte der Bioökonomie müssten wettbewerbsfähig sein, sonst könnten es sich nur wenige leisten. Als Professor für Geografie und Raumforschung verwies er auch auf die Wichtigkeit der räumlichen Anordnung des Wohnens, Arbeitens und Wirtschaftens.

Köstinger: Österreich mit „besten Voraussetzungen“

Agrarministerin Köstinger betonte die zentrale Rolle der Land- und Forstwirtschaft in der Bioökonomie. Österreich habe „beste Voraussetzungen“, weil knapp die Hälfte mit Wald bedeckt sei und mehr Holz nachwachse, als entnommen werde. Neben dem Wald als „wichtigste Klimaanlage“ verwende man Schadholz für die energetische Nutzung und aus Holz würden Grundchemikalien und Biokunststoffe erzeugt.

Leuchtturm-Forschungsprojekte in Österreich gibt es laut Köstinger im Bereich Holzbau sowie Holzdiesel und Holzgas. „Verbrennungsmotoren werden wir weiter brauchen.“ Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger begrüßte die Bioökonomie-Ambitionen der Regierung.