Erster Besuch seit 31 Jahren: Xi in Tibet

Chinas Präsident Xi Jinping ist überraschend in die Unruheregion Tibet gereist. Der staatliche Fernsehsender CCTV zeigte heute, wie Xi beim Verlassen seines Flugzeugs auf dem Flughafen von Nyingchi eine Menschenmenge mit chinesischen Flaggen und traditioneller tibetischer Kleidung begrüßte.

Xi soll bereits am Mittwoch in der Region angekommen sein, ohne dass das jedoch offiziell angekündigt wurde. Es ist der erste Besuch eines chinesischen Staatschefs in Tibet seit über drei Jahrzehnten.

Zuletzt war Präsident Jian Zemin in 1990 dort gewesen. Xi war bereits zweimal auf offizieller Reise in der Region: 1998 als Parteichef der Provinz Fujian und 2011 als Vizepräsident.

Tibet hat seit Jahrhunderten ein angespanntes Verhältnis zu China. Nach phasenweiser Unabhängigkeit hatte China immer wieder die Kontrolle über die Bergregion übernommen. 1951 besetzte die Volksrepublik das Gebiet und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand.

1959 kam es zum Aufstand, der gewaltsam niedergeschlagen wurde. Der Dalai Lama, das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, floh daraufhin nach Indien und gründete in Dharamsala die tibetische Exilregierung. Viele Exil-Tibeter werfen der chinesische Regierung vor, ihre Kultur und Religion gewaltsam zu unterdrücken. Zuletzt war es im Jahr 2008 in der Region zu Unruhen mit vielen Toten gekommen.