Auf Gewalt in Durban folgt Umweltkatastrophe

In der südafrikanischen Hafenstadt Durban zeichnet sich nach der tagelangen Gewalt in Teilen des Landes mit 337 Toten eine Umweltkatastrophe ab. Bei den großflächigen Plünderungen und Brandstiftungen gerieten aus einem in Brand gesetzten Lagerhaus zahlreiche Chemikalien in nahe liegende Gewässer, in denen danach ein Massensterben von Fischen und anderen Wassertieren einsetzte.

Thandile Chinyavanhu von der Umweltorganisation Greenpeace Africa forderte heute im TV-Sender eNCA eine umgehende Untersuchung sowie Aufklärung über die Art der Pestizide und anderen Chemikalien. „Wir haben bisher keine Klarheit, wir benötigen eine umfassende Liste der Chemikalien und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt, wenn sie miteinander reagieren“, sagte Chinyavanhu.

Starker Schwefelgestank

Es bestehe Gefahr, dass sich Pestizide und andere Chemikalien im Wasser zu einer gefährlichen Mischung vermengten. Das Wasser sei stark türkis gefärbt und stinke extrem nach Schwefel. Auch die schlechte Luftqualität sei inmitten der Coronavirus-Pandemie Anlass zur Sorge für die Anrainerinnen und Anrainer.

Die Küstenprovinz KwaZulu-Natal und das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und die Metropole Johannesburg waren etwa eine Woche lang von heftigen Protesten und Plünderungen erschüttert worden. Rund 100 Einkaufszentren, aber auch Fabriken und Lagerhäuser gingen in Flammen auf, 3.000 Geschäfte wurden geplündert.