160.000 protestieren gegen strengere Regeln in Frankreich

In Paris und anderen französischen Städten haben rund 161.000 Menschen gegen die Verschärfung der CoV-Regeln demonstriert. Das berichtete der französische Nachrichtensender Franceinfo heute unter Berufung auf das Innenministerium. Allein in Paris seien rund 11.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Proteste gegen die Verschärfungen der Coronavirus-Regeln in Paris
Reuters/Benoit Tessier

Am Rande des Protestes kam es in der Hauptstadt im Bereich der Prachtstraße Champs-Elysees zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas und Wasserwerfer ein, wie Fernsehbilder zeigten.

Innenminister Gerald Darmanin verurteilte Gewalt gegen Sicherheitskräfte oder Medienvertreter. Es seien in Paris neun Menschen festgenommen worden. Vor einer Woche hatten nach Angaben von Darmanins Ministerium landesweit rund 114.000 Menschen protestiert.

Die Mitte-Regierung von Premier Jean Castex hatte angesichts eines Anstiegs der Corona-Zahlen strengere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Das Land mit rund 67 Millionen Menschen kämpft nach Einschätzung von Castex mit einer vierten Coronavirus-Welle.

Proteste in Frankreich

In Frankreich gilt die „3-G“-Regel in zahlreichen Lebensbereichen. Tausende Menschen gingen auf die Straßen, um gegen den dahinter vermuteten versteckten Impfzwang zu demonstrieren.

Erst am Freitag hatte die Nationalversammlung als Unterhaus des Parlaments einem Gesetzesvorhaben zugestimmt, das die Ausweitung der Nachweispflicht über einen negativen CoV-Test, eine Impfung oder Genesung vorsieht. Nun muss noch der Senat als zweite Parlamentskammer die neuen Regelungen genehmigen, damit der Nachweis ab August auch für die Nutzung und den Besuch von Fernzügen, Bars, Restaurants und Einkaufszentren nötig wird. Auch einer geplanten Impfpflicht für Gesundheitspersonal gaben die Abgeordneten der Nationalversammlung in erster Lesung ihre Zustimmung.